Vom Schlossberg führt der Europäische Wasserscheideweg talwärts am barocken Rathaus, der katholischen Kirche Kreuzerhöhung, der evangelischen St. Kilians Kirche und am Dorfsee vorbei zur Wörnitzquelle. Am Ortsrand von Schillingsfürst können müde Wanderfüße in der Kneippanlage frische Kraft tanken (300 m).
Am Friedhof führt der Weg aus Schillingsfürst heraus in Richtung Oberoestheim. Dabei hat man immer wieder grandiose Blicke von der Wasserscheide aus tief in das Taubertal, bis hin nach Rothenburg o.d.T. Nach Queren der Talsenke und leichtem Anstieg erreicht der EWW den Weiler Obergailnau.
Der folgende Streckenabschnitt zwischen Obergailnau und Grüb ist wohl der romantischste Teil des gesamten Europäischen Wasserscheidweges. Beeindruckend ist der Erdrutsch am Gailnauer Berg bei Obergailnau. Gleich hinter den wenigen Häusern des kleinen Weilers informiert eine Tafel über den Gailnauer Erdrutsch. Im Frühjahr 1957 riss plötzlich der dortige Schilfsandstein, auf einer Höhe von bis zu 10 Metern, einer Breite von bis zu 20 Metern und einer Länge von mehr als 200 Metern, glatt ab und stürzte samt Baum und Strauch ins Tal.
Der weitere Weg durch den Wald ist recht romantisch. Er windet sich immer am Waldhang entlang, mit teilweise schroffen Steilabbrüchen zur Rechten.
Nach Grüb führt der Europäische Wasserscheideweg den Wanderer über den Grüber Ranken auf breiten Forstwegen durch ruhige Waldabschnitte.
Ein Abstecher zur ca. zwei Kilometer entfernten St. Jakobskirche (Hinweistafel) in Wildenholz ist lohnenswert. Die auf einer Anhöhe gelegene Kirche wurde im romanischen Baustil errichtet, im Mittelalter dann der Zeit entsprechend im gotischen Stil renoviert und erweitert. Die in der Kirche freigelegten Fresken sind sehenswert. Am besten erhalten werden konnte ein überlebensgroßes Fresco an der Nordwand, das den Heiligen Christopherus mit Stab und Bart abbildet - der Legende nach der Schutzpatron von Wanderern und Pilgern.
Kurz vor Schnelldorf weist der Wanderweg abwärts und erreicht nach dem Wald im Talgrund den idyllisch gelegenen Erlensee, einen schönen Bade- und Angelsee. Im Sommer lädt er, zum Ende der langen Wanderung auf dem Europäischen Wasserscheideweg, zu einem erfrischenden Bad ein.
Die weiß-blaue Markierung endet hier und damit sind die 97 km von Ansbach bis hierher geschafft.
Eine schwarz-gelbe Markierung leitet jetzt den Wanderer nach Schnelldorf hinein und führt an der Schule vorbei, durch den oberen Ampfrachgrund bis zum Bahnhof.
Start: Schillingsfürst
Ziel: Schnelldorf, Bahnhof
Länge: 20 km
Charakter: waldreiche Strecke
Sehenswertes: Erdrutsch von Obergailnau, Bodenloses Loch bei Diebach
Anfahrt ÖPNV:
Schillingsfürst: VGN-Bushaltestelle, Bahnhof Dombühl, 7 km
Schnelldorf: Bahnhof und VGN-Bushaltestelle direkt am EWW Anfahrt
PKW: Schillingsfürst: Parkplatz am Festplatz
Schnelldorf: P+R auf dem Festplatz am Bahnhof, an der Frankenlandhalle beide direkt am EWW
Einkehren: Schillingsfürst, Schnelldorf
Übernachten: Schillingsfürst, Schnelldorf
Aufgrund einer Großbaustelle an der A6 ist der letzte Abschnitt zwischen dem Erlensee und Schnelldorf nicht durchgehend begehbar! Eine alternative Streckenführung der letzten Etappe finden Sie hier. Die angegebene Alternativstrecke lässt die letzte Etappe in Dombühl am Bahnhof enden. Von dort haben Sie Anschluss an die Strecken Richtung Stuttgart, Ansbach bzw. Nürnberg.